Region - Extern (ehem. röm. Provinz Noricum):
Municipium Clavdium
Virvnvm (Zollfeld)
(Österreich: Land Kärnten; Bezirk Klagenfurt-Land; Marktgemeinde.: Maria Saal)



ehem. Bäderbezirk von Virunum
Persönliche Anmerkung des Web-Admins: (Ansicht - Ri Nord/schräg li. Hintergrund vor dem Haus Fleissner, steht das "Prunner-Kreuz":
Dieser Ort war die Geburtsstäte meiner Leidenschaft zur Archälogie. Hier in diesem Haus (rechts) - es steht nur mehr das Stallgebäude der ehemal. Töltschacher Mühle (Inh. Toff) wuchs mein Vater auf. Später besuchte ich oftmals meine Großmutter die hier auf diesem Grundstück noch bis 1967 gelebt hat. Als Kind spielte ich oft auf diesen Feldern und am Teich rechts ober dem Hang. In diesem Acker ehem. Sumpf wurde auch in den 40er Jahren des 20.Jhdt. ein reichgeschmückter Mosaikboden ausgegraben, der heute im Kärntner Landesmuseum in Klagenfurt zu besichtigen ist. Nach heutigen neuesten Erkenntnissen der Grabungen 1999-2007 ist diesesGelände links im Bild der ehem. römische Bäderbezirk..

Geschichte und geographische Lage:
Zwischen der Hallstattzeit und der Besiedelung der Römer, später Provinz "Noricum" genannt, entstand das keltische Königreich der Noriker. Dieses Volk pflegte bereits früh den Kontakt mit der Nachbarregion des römischen Reiches, und war für diese vor allem durch seinen "norischen Stahl" ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Wahrscheinlich wurde dieses Gebiet auch deshalb nie von den Römern unterworfen, sondern nach der Schlacht bei Norea (113 v.Chr.) sondern mit der Zeit von den Römern friedlich assimiliert. Nach dem Zerfall der Provinz Norikum (ca. 400n.Chr.) gründeten die Slawen den Staat Karantanien auf dem Gebiet des heutigen Kärnten. Nach der Herrschaft der fränkischen Könige wurde Kärnten Teil des Herzogtums Baiern. Kaiser Ludwig der Bayer übergab 1335 Kärnten an die Habsburger.

Die Türkenkriege (16.Jhdt), sowie später Reformation und Gegenreformation hinterließen blutige Spuren. Nach den Koalitionskriegen fiel Kärnten an Frankreich, ab 1813 wurde es einem habsburgischen Königreich Illyrien unterstellt. Nach 1848 folgte eine Phase der Selbständigkeit bis es 1867 wieder Herzogtum in Österreich-Ungarn wurde.
Auf dem heutigen Gebiet dieses Areals (hpts. landwirtschaftlich genutzt), das zur Gemeinde Maria Saal gehört, wurde in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts als erste bedeutende Ausgrabung ein Maosaikboden gefunden, der heute im Käntner Landesmuseum in Klagenfurt zu besichtigen ist.

VIRUNUM - Geschichtliche Entwicklung und Grabungsfunde.
Der erste der auf diesem Areal begann, Kärntens Kulturdenkmäler auszugraben und zu entdecken, war der landständische Sekretär - Dominikus Prunner (1654-1718). In seiner Freizeit widmete er viele Stunden der verschollenen Stadt auf dem Zollfeld, deren Name damals noch unbekannt war. Prunner nannte sie "Sala" in Übereinstimmung mit dem Ortsnamen Maria Saal. Nach ihm benannt wurde auch das "Prunner Kreuz", einer Kapelle die er erbauen ließ, in dem er die Wände mit Steinen der ehemaligen Römerstadt ausschmückte. Unter dem Grabstein zweier Knaben ließ er folgende Zeilen schreiben: "HIC LOCVS EST / UBI SALA STETIT / PENE-TRARE VISTOR", was soviel bedeutet wie: "Das ist die Stelle, wo Sala einst stand. Betritt sie, o Wanderer."
1999 wurden aufgrund erneuter Funde weitere Grabungen getätigt, wo unter anderem bedeutende Kulturdenkmäler - u.a. ein Amphitheater, sowie ein Theater, zutage gefördert wurden.



Maria Saal
:Kirche Maria Saal/Kärnten
Südwand der Sakristei an der Kirche Maria Saal/Kärnten:
Darstellung der Fahrt eines Verstorbenen ins Jenseits, volkstümlicherweise "Postkutsche" genannt. Als Kutscher, der die in dem Wagen sitzende Seeleins ins Jenseits fährt, ist ein mit einer Kapuze versehener "Genius cuccullatus" zu sehen
Röm. Postkutsche; Kirche Maria Saal(Virunum)
Von hier aus wurde das Land christianisiert. An den Außenwänden der Kirchebefinden sich eine Reihe römischer Wandreliefs, vermutlich aus Virunum. Der Hochaltar und die beiden Flügelaltäre sind sehenswert. Unter einem karolingischen Altartisch, der noch aus der ursprünglichen Kirche stammt, ist in einem römischen Sarkophag der heilige Modestus bestattet. Nicht weit vom Herzogstuhl im Zollfeld steht die von Bischof Modestus um 750 geweihte Kirche von Maria Saal, eine der bedeutendsten Kultstätten Kärntens. Modestus gebürtig aus Irland stammend, wurde auf Bitte des Slawenherzog Cheitmar um 767 gemeinsam mit mehreren Priestern als Missionar nach Karantanien gesandt. Modestus war Chorbischof (episcopus missus), ein von Salzburg abhängiger Bischof ohneeigene Diözese. Er errichtete die Marienkirche von Maria Saal, gegenüber der karnburg in der Nähe der römischen Stadt Virunum. Von hier aus wirkte er im ganzen Land, lehrte, verkündete das Evangelium und weihte Priester. Nach der Conversio Bagoariorum et Carantanorum ("...ecclesiam Sanctae Mariae et aliam Liburnia civitate, seu ad Undrimas et in aliis plurimis locis...") baute und weihte er neben Maria Saal Kirchen in St.Peter im Holz (der ehemaligen römischen Bischofsstadt Teurnia), und im steirischen Ingeringtal (ad Undrimas). Seine (angeblichen) Überreste werden in Maria Saal verehrt. Die nach dem Tode des Modestus kurzzeitig unterbrochene Mission der Karantaner wurde ab 772 mit weiteren Chorbischöfen und Missionspriestern fortgesetzt.


Magdalensberg
Die geografische Lage der Hauptstadt Noreia, des Königreichs Noricum ist umstritten. Den besten Eindruck von jenen Tagen bekommt man bei einem Besuch auf dem Magdalensberg bei St.Veit an der Glan. In der von Römern im Umfeld keltischer Siedlungen gegründeten Stadt wurden viele keltische und römische Funde ausgegraben, die vom Wohlstand der Noriker zeugen. Neben Werkstätten und Wohnanlagen wurden ein Tempelbezirk, ein Prätorium und eine Badeanlage freigelegt. Der Jüngling vom Magdalensberg existiert nur noch als Kopie, die Spuren des Originals verlieren sich 1860 in Spanien, dennoch sind die hohe Handwerkskunst und der römische Einfluss erkennbar.

.Literaturquellen:
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Links/Services zu:

Kulturgeschichte - Maria Saal/Kärnten: Webseite der Gemeinde Maria Saal/Kärnten

Abenteuer Archäologie - Virunum: Archäologische Grabungen in Österreich

Municipium Claudium Virunum
Internetseite der Uni Klagenfurt

Archäologischer Park Magdalensberg Internetseite der Uni Klagenfurt

Herzogstuhl Archäolog.Denkmal am Zollfeld (Virunum)